„Hilfe! Ich stecke fest!“ Rachels kleine Schwester Annie versuchte, ihren Fuß in den Ärmel ihres Hasenkostüms zu quetschen. Sie war nicht so schnell wie ihre Schwester und Brüder, während sie sich ihre Verkleidung anzogen.
„Nur eine Minute, dann helfe ich dir“, bot Rachel an. Sie war es gewohnt, ihrer Schwester mit Down-Syndrom zu helfen. Sie wusste, dass Annies unkoordinierte Hände und Finger doppelt so lange brauchten, um etwas zu tun, wie die ihren. Als die Kinder mit dem Umziehen fertig waren, ging ihr Vater mit ihnen die Straße entlang. Sie sammelten alle möglichen Süßigkeiten bei ihren Nachbarn ein.
Rachels Brüder konnten nicht schnell genug von einem Haus zum anderen eilen, um noch mehr Bonbons zu bekommen. Aber Rachel staunte darüber, was Annie tat. Annie freute sich über die Süßigkeiten, aber sie lief nicht gleich davon, wie ihre Brüder es taten. Sie nahm sich Zeit, um mit jedem Nachbarn zu sprechen. Sie streichelte deren Katzen oder Hunde und bewunderte die Stiefmütterchen, die noch in ihren Blumenkästen blühten. Bevor sie ging, sagte sie mit einem strahlenden Lächeln: „Vielen Dank!“
Rachel wartete geduldig an jedem Haus, bis Annie mit ihrem Gespräch fertig war. Sie erkannte, dass Annie nicht nur an die Süßigkeiten dachte. Sie liebte und kümmerte sich um diejenigen, die sie ihr gaben. „Sie ist weiser als wir es sind!“, dachte Rachel. Zum ersten Mal sah sie ihre Schwester in einem anderen Licht. Obwohl Annie weder lesen noch schreiben konnte, schien sie verständnisvoller, rücksichtsvoller und liebevoller als andere Kinder zu sein. Sie kümmerte sich um die Menschen, die in jedem Haus lebten, und nicht nur um die Bonbons, die sie verteilten.
In allem habe ich euch gezeigt, dass man so arbeiten und sich der Schwachen annehmen soll, eingedenk der Worte des Herrn Jesus, der selbst gesagt hat: Geben ist glückseliger als Nehmen!
Apostelgeschichte 20,35
Wann warst du mehr am Nehmen als am Geben interessiert?
Wie verhältst du dich, wenn du ein Geschenk bekommst? Gefällt das Jesus?