Jennifer malte einen Papierregenbogen farbig an und klebte ihn in einen leeren Schuhkarton.
„Was machst du?“, fragte Keeta, ihre vietnamesische Freundin.
„Ein Geschenk für meinen Vater. Er hat heute Geburtstag.“
Nur ein paar Monate zuvor hatte Jennifers Mutter die Familie verlassen. Jennifer wusste, wie wichtig es war, ihrem Vater zu zeigen, wie sehr sie ihn liebte.
„Mein Vater hat auch Geburtstag“, sagte Keeta. „Ich habe ein paar gelbe Blumen auf dem Spielplatz gepflückt, die ich ihm schenken werde.“ Sie hatte die Blumen sorgfältig zusammengeklebt und mit einem Stück Faden zusammengebunden.
Der Lehrer kam vorbei und sagte: „Ich habe dich vorhin gebeten, mit deinem Kunstprojekt bis zur Freizeit zu warten, Jennifer. Jetzt ist Mathestunde.“
Den Rest des Vormittags arbeitete Jennifer an ihrem Schuhkarton, wann immer sie eine freie Minute fand. Als die Geschichtsstunde kam, schnappte sich ein Junge den Löwenzahnstrauß von Keetas Schreibtisch. Keetas Augen füllten sich mit Tränen.
„Gib ihr die Blumen zurück!“, befahl Jennifer. Der Junge riss alle goldenen Spitzen ab und warf sie auf den Tisch. Keeta versteckte ihr Gesicht und weinte. Jennifer rannte zurück zu ihrem Schreibtisch. Dort nahm sie den Schuhkarton, an dem sie so lange gearbeitet hatte und brachte ihn zu Keeta. „Ich weiß, dass du auch keine Mutter hast. Schenk das deinem Vater. Ich kann noch eins basteln.“
Jeder schaue nicht auf das Seine, sondern jeder auf das des anderen.
Philipper 2,4
Wie war Jennifer selbstlos?
Worin will Jesus, dass du heute selbstlos bist?