Vanessa saß im Gerichtssaal neben ihrer Mutter. Sie starrte die drei Teenager an, die in ihr Haus eingebrochen waren, ihr Sofa aufgeschlitzt und rote Wörter an die Wände gesprüht hatten.
„Ich hasse sie“, dachte Vanessa. „Ich hoffe, der Richter bestraft sie hart!“
Der Junge, der viele Ohrringe und Piercings hatte, drehte sich um und sah sie an. Vanessa sah ihm in die Augen und funkelte ihn böse an. „Weißt du eigentlich, wie sehr ich dich hasse?“ Sie wünschte, er könnte jetzt ihre Gedanken lesen.
„Wenn du hasst, bist du in deinem Herzen ein Mörder“, ging ihr durch den Kopf. Hatte nicht Jesus so etwas gesagt?
Vanessa wusste, dass Jesus jetzt zu ihr sprach. Sie senkte ihren Blick. „Ich kann ihnen aber nicht verzeihen.“
„Ich habe meinen Mördern vergeben“, schien Jesus ihr zu sagen.
Vanessa brach in kalten Schweiß aus. „Aber ich kann ihnen nicht verzeihen!“ Sie erinnerte sich an die Worte am Kreuz: „Vater, vergib diesen Menschen, denn sie wissen nicht, was sie tun.“
„Du musst auch vergeben“, wurde ihr klar.
„Warum? Wie?“
„Weil sie nicht wussten, was sie taten.“
„Sie wussten es aber!“
„Sie wussten, dass sie deine Familie verletzten, aber sie verstanden nicht, dass sie Entscheidungen trafen, die sie für immer von mir trennen werden, wenn sie nicht umkehren.“
Vanessa verstand. Die Trennung von Jesus für immer war viel schlimmer als ein ruiniertes Haus. Sie schloss ihre Augen und betete: „Lieber Herr Jesus, bitte vergib ihnen. Vergib mir bitte, dass ich sie hasse, und hilf mir, auch ihnen zu vergeben.“
… ertragt einander und vergebt einander, wenn einer gegen den anderen zu klagen hat; gleichwie Christus euch vergeben hat, so auch ihr.
Kolosser 3,13
Wann ist es für dich am schwierigsten, zu vergeben?
Glaubst du, dass Jesus zu dir sprechen kann, wie er zu Melissa gesprochen hat?
Eine wahre Geschichte, aufgeschrieben von Helen Haidle in „What Would Jesus Do Today?“
