Rettung am frühen Morgen

Als der Morgen endlich so hell war, dass man etwas sehen konnte, lief Kenny zum Stall. Bessie, die schwarze Kuh, hatte die ganze Nacht gemuht. Etwas stimmte nicht. Als Bessie den Jungen in den Stall kommen sah, senkte sie den Kopf und beschnupperte den Boden.

Kenny schaute genauer hin. Sie beschnupperte nicht den Boden, sondern zeigte auf ihr neugeborenes Kalb, das kleine dort im Misthaufen lag. Es war bei der Geburt dort hineingefallen. Wenn Kenny jetzt nichts unternahm, würde es sterben.

Das hilflose Kalb sah Kenny mit seinen braunen Augen flehend an. Kenny schloss das kleine Kalb sofort in sein Herz. Er griff mit seinen Händen in den Mist und legte seine Arme um das Kalb. Er bückte sich und zog mit aller Kraft, um dem Kalb beim Aufstehen zu helfen. Das Kalb rührte sich kein bisschen. Er richtete sich auf und rief nach seiner Schwester: „Emily!“

Dann bückte Kenny sich wieder und zog an dem Kalb. Mit einem lauten Platsch landete Kenny auf seinem Hintern und das kleine Kalb auf ihm. Es war frei! Kenny konnte den Atem des Kalbs in der kühlen Morgenluft sehen. Seine Schwester Emily stand im Schlafanzug am Stallgatter.

„Emily, hol schnell Tücher und warmes Wasser!“, rief Kenny ihr zu, während er nach etwas Heu griff, um das zitternde Kalb warm zu reiben. Als Emily das Wasser und die Tücher brachte, begann Kenny, das Kalb sauber zu reiben.

„Du bist ja ganz mit dem ekligen Mist bespritzt!“, rief Emily.

Kenny ignorierte sie und schrubbte das Kalb warm und sauber. Drei Stunden später war das Kalb endlich außer Lebensgefahr. Kenny konnte sich endlich den getrockneten Mist aus dem Gesicht und von den Armen waschen. Als er sich abtrocknete, sah Emily ihn voller Bewunderung an.

„Glaubst du, dass sich unsere Sünden für Jesus auch so eklig angefühlt haben, als er am Kreuz hing?“, fragte sie.

„Mir war der Mist egal, ich wollte einfach nur das kleine Kalb retten“, sagte Kenny.

„Und Jesus liebt uns noch viel mehr, als du das kleine Kalb liebst“, fügte Emily hinzu.


Doch er wurde um unserer Übertretungen willen durchbohrt, wegen unserer Missetaten zerschlagen; die Strafe lag auf ihm, damit wir Frieden hätten, und durch seine Wunden sind wir geheilt worden.


Jesaja 53,5

Wie kannst du zeigen, dass du dankbar dafür bist, was Jesus für dich getan hat?


Eine wahre Geschichte, aufgeschrieben von Helen Haidle in „What Would Jesus Do Today?“


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