„Komm in dreißig Tagen wieder. Wenn bis dahin niemand die Uhr für sich beansprucht hat, kannst du sie haben“, sagte der Bademeister zu Matt. Matt markierte die Tage in seinem Kalender. Sobald die dreißig Tage vorbei waren, ging er wieder zum Schwimmbadbüro.
„Ich bin Matt Hadley und ich bin hier, um nach der Uhr zu sehen, die ich letzten Monat hier gefunden habe. Hat sie jemand abgeholt?“
Die Dame hinter dem Schalter fragte den Bademeister: „Ist heute Morgen nicht jemand gekommen und hat die Uhr geholt, die hier lag?“
„Ja“, sagte der Bademeister. „Als wir geöffnet haben, kam ein Junge herein und sagte, er sei Matt Hadley. Die Uhr war noch da, also habe ich sie ihm gegeben.“
Matt erinnerte sich daran, wie sehr Patrick die Uhr haben wollte. „War der Junge klein und dünn und hatte schwarzes, lockiges Haar?“, fragte er.
„Ja“, sagte der Bademeister. Matt wurde wütend! Eilig radelte er zu Patricks Haus. Als Patrick die Tür öffnete, sah Matt die Uhr an seinem Handgelenk. „Warum hast du die Uhr genommen, Patrick? Ich war derjenige, der sie gefunden hat.“
„Oh, ich wollte sie nur ausleihen und sehen, wie sich eine teure Uhr so anfühlt. Ich werde sie dir morgen in der Schule zurückgeben.“
Zwei Wochen später sagte Matt zu seiner Mutter: „Ich werde diese Uhr niemals wiedersehen. Patrick hat sie schon die ganze letzte Woche getragen und versprochen, sie mir am Freitag zu geben. Diese Woche hat er immer wieder gesagt, dass er vergessen hat, sie mit in die Schule zu nehmen. Heute hat er mir erzählt, dass sein Cousin sie mit nach Kalifornien genommen hat.“
„Was wirst du jetzt tun?“, fragte Mutter.
„Ich werde ihm vergeben, Mama, so wie Gott mir vergibt, wenn ich es nicht verdiene. Ich bete einfach, dass Patrick mit Gott ins Reine kommt. Nichts ist wichtiger als das.“
Denn wenn ihr den Menschen ihre Verfehlungen vergebt, so wird euer himmlischer Vater euch auch vergeben.
Matthäus 6,14
Was hättest du zu Patrick gesagt? Glaubst du, dass Matt das getan hat, was Jesus wollte?