Janelle legte ihre Schulbücher langsam auf den Küchentisch. Sie wich dem Blick ihrer Mutter aus, denn sie wusste, dass ihr das Wort „Versager“ ins Gesicht geschrieben stand. Ihre Mutter hörte auf, die Spaghettisauce umzurühren. „Wie liefen die Proben für das Theaterstück der sechsten Klasse?“
„Megan hat die Hauptrolle bekommen. Ich bin nur die Zweitbesetzung.“ Janelle verschluckte sich an den Worten.
„Oh, Schatz, das tut mir so leid. Ich weiß, dass du dich wirklich auf die Probeaufführung vorbereitet hast.“ Sie legte ihre Arme um Janelle und drückte sie fest an sich.
„Megan hat es verdient“, flüsterte Janelle. „Sie ist so viel besser als ich.“ Janelle weinte leise, während Mama ihr über das Haar strich. „Mama, ich bin in nichts die Beste! Weder in Rechtschreibung noch am Klavier noch in Tennis, und nicht einmal beim Kickern. Es lohnt sich einfach nicht mehr, es zu versuchen.“
„Nun, du machst einen ziemlich fantastischen Salat“, erwiderte ihre Mutter sanft. „Meinst du, du könntest ein paar Tomaten und Gurken kleinschneiden?“
Janelle lachte zittrig, trocknete sich die Augen und griff nach einem Schneidebrett.
Am Abend, als sie Janelle ins Bett brachte, fragte Mama: „Schatz, erinnerst du dich an die Geschichte, die Jesus von den Dienern erzählt hat, denen er Talente gegeben hat? Der eine hatte zehn Talente, der andere fünf und der dritte eines.“
„Ja. Aber ging es da nicht um Geld?“, fragte Janelle.
„Im Land von Jesus bedeutete ein Talent eine Geldsumme. Aber ich denke, die Geschichte könnte sich auch auf die besonderen Fähigkeiten beziehen, die wir alle von Gott erhalten haben.“
Janelle fragte: „Wollte der Herr nicht, dass seine Diener ihre Gaben nutzen, anstatt sie zu vergraben?“
„Das ist richtig. In unserer Welt neigen die Menschen dazu, nur diejenigen zu belohnen, die die Besten sind. Aber Jesus hat versprochen, diejenigen zu belohnen, die treu mit dem umgehen, was er ihnen gegeben hat.“
„Mama, ich werde die beste Zweitbesetzung sein, die unsere Schule je hatte!“ Ihre Mutter umarmte sie und lächelte.
„Das wird Jesus gefallen. Wenn du ihm gefällst, bist du kein Versager!“
Sein Herr sagte zu ihm: Recht so, du guter und treuer Knecht! Du bist über wenigem treu gewesen, ich will dich über vieles setzen; geh ein zur Freude deines Herrn!
Matthäus 25,23
Wie setzt du die Talente, die Jesus dir gegeben hat, treu ein?
