Gretchen spähte in das Kirchenbüro. „Hallo, Mama!“
Ihre Mutter blickte lächelnd auf. „Es ist schön, dich zu sehen! Hast du heute Abend viele Hausaufgaben?“
„Nein“, sagte Gretchen. „Ich bin gekommen, um dir beim Falten der Sonntags-Zeitungen zu helfen.“
„Mach dir darüber keine Sorgen. Ich brauche nur eine Viertelstunde, um sie alle zu falten.“
„Aber ich will doch helfen, Mama. Ich gehe damit in Küche.“
Gretchen nahm den Stapel Zeitungen mit in die Küche, setzte sich an einen Tisch und begann zu falten. Langsam und sorgfältig faltete sie jedes Blatt.
Bald schaute die Mutter herein. „Bist du bald fertig?“, fragte sie.
„Nein, Mama. Ich brauche noch ein bisschen.“
„Soll ich dir dabei helfen?“, sagte Mutter.
„Brauchst du die Hefte so schnell?“, fragte Gretchen. „Nein, eigentlich nicht.“ Ihre Mutter hielt inne.
„Es macht mir nichts aus, zu helfen“, sagte Gretchen. „Ich bringe sie zurück, wenn ich fertig bin.“
„Hast du Probleme dabei, die Hefte zu falten?“, fragte ihre Mutter. Gretchen lachte.
„Mama, wenn du es unbedingt wissen willst, ich tue das, was Jesus gesagt hat. Jesus sagte: ‚geh in dein Kämmerlein und bete im Verborgenen.‘ Ich habe gehofft, dass diese Küche mein Kämmerlein sein würde. Ich bete hier beim Falten für jeden, der die Sonntags-Zeitung am Sonntag öffnen wird.“
Du aber, wenn du betest, geh in dein Kämmerlein und schließe deine Türe zu und bete zu deinem Vater, der im Verborgenen ist; und dein Vater, der ins Verborgene sieht, wird es dir öffentlich vergelten.
Matthäus 6,6
Wo kann man „im Verborgenen“ beten?
Warum will Jesus, dass wir im Verborgenen beten?
Eine wahre Geschichte, aufgeschrieben von Helen Haidle in „What Would Jesus Do Today?“