Thomas straffte seine Schultern und betrat die vierte Klasse an seiner neuen Schule. „Wenn ich ängstlich aussehe, ärgern die Kinder mich nachher“, dachte er.
Er konnte sich noch gut daran erinnern, wie ein Junge namens Jack ihn in der ersten Klasse in eine Kiste eingesperrt hatte.
„Der Unterricht beginnt in zehn Minuten“, sagte die Lehrerin. Thomas setzte sich auf den Platz, den die Lehrerin ihm zeigte und versuchte, beschäftigt zu wirken, als er seine Schulbücher wegpackte. Der Rest der Kinder unterhielt sich in Gruppen. Keiner sprach mit ihm.
„Dieser Schreibtisch ist fast so groß wie die Kiste, in die ich damals gesperrt wurde“, dachte er. Thomas schüttelte sich bei der Erinnerung an die Panik, in die er geraten war, als Jack sich auf die Kiste gesetzt und ihn dabei fast zerquetscht hätte.
„Hey Tommy!“ Thomas schaute auf. Sein Erzfeind Jack stand am anderen Ende des Klassenraums und grinste ihn an. „Ich bin‘s, Jack! Ich kenne dich aus der ersten Klasse.“
Ein kleiner, dünner Junge mit Sommersprossen lief auf Thomas zu und wollte ihn abklatschen.
„Er ist ja nur ein kleiner Schwächling!“, dachte Thomas im Stillen. „Ich bin bestimmt einen Kopf größer als er.“
„Wieso habe ich früher gedacht, dass er so ein harter Kerl ist? Jetzt könnte ich es ihm endlich heimzahlen.“ Thomas lächelte. „Oder ich könnte tun, was Jesus tun würde und ich verzeihe ihm.“
Thomas drehte sich mit einem Lächeln zu Jack um und klatschte ihn ab. „Schön, dich zu sehen, Jack“, sagte er. „Ich brauche einen Freund in dieser Schule.“
Wenn ihr aber den Menschen ihre Verfehlungen nicht vergebt, so wird euch euer Vater eure Verfehlungen auch nicht vergeben.
Matthäus 6,15
Warum will Jesus, dass du ein Mensch bist, der gerne vergibt?
Eine wahre Geschichte, aufgeschrieben von Helen Haidle in „What Would Jesus Do Today?“