Whitney sah von ihren Mathehausaufgaben auf und lächelte ihre vierjährige Schwester an. Kendra saß mitten auf dem Boden des Wohnzimmers und hatte ihre Holzklötze um sich herum aufgestapelt. Ihre Augen waren geschlossen, ihre Hände waren gefaltet und ihre Lippen bewegten sich.
„Was ist denn los, Kendra?“ fragte Whitney.
Kendra öffnete ihre Augen. „Meine Burg ist zusammengebrochen. Ich wollte schreien und meine Bauklötze werfen. Ich habe Jesus gefragt, ob ich das tun soll.“
„Und, was hat Jesus gesagt?“, fragte Whitney.
„Du bist dumm.“ Kendra kicherte. „Du weißt, dass Jesus nicht mit Klötzen werfen und schreien würde.“
Kendra begann, einen weiteren Turm aus Bauklötzen zu bauen und Whitney widmete sich wieder ihren Mathehausaufgaben. Ihr Lehrer hatte ihr für morgen zwei lange Seiten aufgegeben.
Whitney hatte in letzter Zeit einen großen Unterschied bei Kendra bemerkt. Ihre Lehrerin in der Königskinder-Vorschule hatte den Kindern gesagt, sie sollten jedes Mal, wenn sie wütend wurden, innehalten und sich fragen: „Was würde Jesus tun?“ Früher schrie Kendra, warf mit Bauklötzen und schlug manchmal sogar mit dem Kopf auf den Boden. Jetzt verbrachte sie viel Zeit damit, mit gefalteten Händen und geschlossenen Augen mit Jesus zu sprechen.
Kann eine Vierjährige wirklich Christin sein? fragte sich Whitney.
Sie schlug ihr Buch zu und knallte es auf den Tisch. „Ich kann nicht glauben, dass unser blöder Lehrer so viele Hausaufgaben aufgibt“, beschwerte sie sich. „Das ist einfach nicht fair. Ich rufe einfach Jeff an und lasse mir die Lösungen von ihm geben.“
Whitney bemerkte, wie Kendra wieder die Augen schloss und die Hände faltete. Ihre Lippen bewegten sich kurz, dann sah sie auf und fragte: „Whitney, ist es das, was Jesus von dir will?“
Autsch, dachte Whitney. Vielleicht kann eine Vierjährige eine Christin sein. Vielleicht bin ich diejenige, die näher bei Jesus sein sollte!
Wer nun sich selbst erniedrigt wie dieses Kind, der ist der Größte im Reich der Himmel.
Matthäus 18,4
Was würde Jesus wollen, dass du tust, um ihm näher zu sein?
Wann hast du innegehalten und Jesus gefragt, was du tun sollst?