Mathe bei Frau Keizer

Dan sackte in seinem Stuhl zusammen und wandte sich von der Lehrerin ab, die über irgendeine Multiplikationsaufgabe brummte. Wen interessierte das schon! Kyle hatte Recht – Frau Keizer war eine Langweilerin. Dan schaute zu, wie Kyle einen Zettel zu einem Flugzeug faltete und es über drei Tischreihen schweben ließ. Zwei Mädchen kicherten und flüsterten. Ein anderer Junge kritzelte etwas auf seinen Tisch. Es war ein typischer Tag in Frau Keizers Klasse.

Doch dann wurde er auf einmal hellhörig. „Wenn man dann anschließend von Zehn bis Null herunterzählt“, sagte Frau Keizer und demonstrierte es an der Tafel, „dann hat man die Ergebnisse für die Neuner-Reihe im Einmaleins.“

„Cool!“, platzte es aus Dan heraus. Alle starrten ihn an. „Nun, mir wird das helfen,“ murmelte Dan. Kyle rollte mit den Augen und wandte sich ab.

„Du weißt, dass ich Hilfe beim Auswendiglernen des Einmaleins brauche“, flüsterte Dan Kyle zu, um sich zu verteidigen. Aber er wusste, dass er dafür leiden würde. Niemand sollte Frau Keizer überhaupt zuhören.

Früher war das nicht so. Früher mochten alle Frau Keizer. Das änderte sich erst, als Kyle kam. Kyle hasste Frau Keizer. Und weil er beliebt war, hassten die anderen Kinder nun auch Frau Keizer. Einer nach dem anderen fingen sie an, hinter ihrem Rücken gemeine Dinge über sie zu erzählen. Dann lachten sie in der Klasse über ihre Lehrerin.

Dan hatte mit allen anderen mitgemacht. Er wusste, dass wenn man dazugehören wollte, man nicht auf Frau Keizers Seite stehen durfte. Aber Dan wusste auch, dass Jesus das nicht so machen würde.

„Frau Keizer“, sagte Dan nach dem Unterricht, „ich fand die Stunde heute richtig gut.“

Aus den Augenwinkeln sah Dan, wie Kyle den Kopf schüttelte, zur Tür stapfte und sie hinter sich zuknallte. Vielleicht würde Kyle nicht mehr sein Freund sein. Oder vielleicht könnte er Kyle beeinflussen, das Richtige zu tun? Ganz gleich was passieren würde, Dan hatte sich entschieden, nett zu Frau Keizer zu sein.

Und achtet darauf, dass nicht jemand die Gnade Gottes versäumt, dass nicht etwa eine bittere Wurzel aufwächst und Unheil anrichtet und viele durch diese befleckt werden…

Hebräer 12,15

Wie denkt Jesus über Menschen, die immer der Menge folgen und böse Dinge mitmachen?
Zu wem möchte Jesus, dass du netter bist?

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