Gottes Verheißungen

Kai wachte von einem Albtraum auf und weinte. Es war dunkel und er zitterte am ganzen Körper, während er sich vorstellte, was für schreckliche Dinge passieren könnten.

„Unser Haus könnte plötzlich brennen oder ein Dieb könnte einbrechen“, dachte er. Er zog sich die Bettdecke bis unter das Kinn und zitterte vor Angst. Er konnte einfach nicht die Augen schließen. Die Schlafzimmertür ging auf und sein Vater schaute herein.

„Wieder ein Albtraum, mein Sohn?“

„Ja“, flüsterte Kai. „Kannst du bitte mit mir beten, Papa, ich habe unheimliche Gedanken.“ Sein Vater betete mit ihm und ging dann wieder zurück ins Bett.

Am nächsten Morgen beim Frühstück sagte Kais Vater: „Ich habe eine Idee, die dir nachts helfen könnte: Du musst dich an Gottes Worte erinnern und nicht an das denken, wovor du Angst hast. Versuch, biblische Verheißungen auswendig zu lernen. Wenn du fünfzig Verheißungen auswendig gelernt hast, werde ich dir den Rucksack besorgen, den du dir für unseren Sommerurlaub in den Bergen gewünscht hast.“

„Fünfzig ganze Verse?“, fragte Kai. Es war schon schwer, nur einen Vers zu lernen!

„Such dir die Verse aus, von denen du glaubst, dass sie dir am meisten helfen werden.“

Zuerst lernte Kai nur zwei oder drei Verse in der Woche, doch dann hatte er eines Tages eine Idee. Er nahm alle fünfzig Verse auf einem kleinen Kassettenrekorder auf. Jeden Morgen, wenn er aufstand, drückte er auf die Play-Taste und hörte die Verse, während er sich anzog. Er nahm den Kassettenrekorder auch mit in die Küche und hörte während des Frühstücks zu. Schon bald konnte Kai dreizehn Verse pro Woche auswendig lernen! Nachts wachte er nur noch selten von seinen Albträumen auf. Und wenn er doch aufwachte, fing er an, Gottes Verheißungen laut auszusprechen. Das nahm ihm die Angst weg und half ihm, ruhig zu werden, sodass er wieder einschlafen konnte.

Kai war begeistert, als Papa ihm den neuen Lederrucksack gab. Er sagte zu seinem Vater: „Danke für den Rucksack, Papa, er ist toll! Aber ich habe gelernt, Gott mehr denn je zu vertrauen. Und das ist für mich viel wichtiger als jeder Rucksack.“


Ich freue mich über dein Wort wie einer, der große Beute findet.

Psalm 119,162

Wann fällt es dir am schwersten, Gott zu vertrauen? Wie kannst du Gottes Verheißungen kennen- und auswendig lernen?


Eine wahre Geschichte, aufgeschrieben von Helen Haidle in „What Would Jesus Do Today?“

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