Jetzt, wo Patricia in der dritten Klasse war, wurde es zu einem großen Problem, einen geistig behinderten zwölfjährigen Bruder zu haben. Ihre neuen Freunde mochten es nicht, dass Bobby mit offenem Mund herumstand und alles anstarrte, was sie taten.
„Bobby, meine Freunde kommen heute“, sagte Patricia mit strenger Stimme. „Bleib weg von uns. Wir wollen allein spielen.“
„Aber Schwesterchen…“ Bobby stolperte aufgeregt über seine Worte. „Jesus sagte mir… einen schönen Tag… alles wird gut.“
„Mama! Mach, dass Bobby aus meinem Zimmer geht, bevor meine Freunde kommen.“
Mama kam in Patricias Zimmer und erklärte: „Als Bobby heute von seiner Gebetszeit kam, bestand er darauf, dass Jesus mit ihm gesprochen hätte. Er sagte, Jesus habe ihm gesagt, dass er eines Tages im Himmel genauso sein würde, wie wir anderen auch.“
Patricia fühlte sich schlecht wegen ihrer Einstellung zu ihrem Bruder. Sie umarmte Bobby. „Es tut mir leid, dass ich dich geärgert habe. Bitte verzeih mir. Eines Tages wird es dir gut gehen.“
Einige Monate später erzählte Patricia ihrem Pastor: „Jeden Tag geht mein Bruder eine ganze Stunde lang in sein Schlafzimmer, kniet nieder und betet für jeden, den er kennt. Er weiß, dass Jesus ihn liebt und für ihn gestorben ist, aber er kann weder seinen eigenen Namen schreiben noch lesen oder gut sprechen. Ich dachte immer, ich sei schlauer als Bobby. Aber mein Bruder bringt mir das Beten bei.“
Zu derselben Stunde frohlockte Jesus im Geist und sprach: Ich preise dich, Vater, Herr des Himmels und der Erde, dass du dies den Weisen und Klugen verborgen und es den Unmündigen geoffenbart hast. Ja, Vater, denn so ist es wohlgefällig gewesen vor dir.
Lukas 10,21
Welche Haltung wünscht sich Jesus von dir gegenüber denjenigen, die anders sind?
Eine wahre Geschichte, aufgeschrieben von Helen Haidle in „What Would Jesus Do Today?“