Autor: Das kleine Feuer flackerte gemütlich im urigen Kamin und hüllte den eleganten Salon in sein warmes Licht, als die drei Mäuse den Raum betraten. Die dunklen Holzdielen knarrten leise unter ihren kleinen Pfoten – sonst war nur das Knistern der Flammen und das Ticken der alten Standuhr zu hören. Neben dem Kamin standen ein weiches Sofa und ein gleichfarbiger Sessel um einen edlen Tisch. Auf diesem stand ein Leuchter mit fünf Kerzen und daneben ein aufgeschlagenes Buch. Sonst war der Raum eher kärglich möbliert. Nur an den Wänden hingen einige prächtige Geweihe, sowie ein ausgestopfter Fasan.
Lilly: Ich liebe den Salon! Der sieht so gemütlich aus.
Pauli: Vor allem, wenn der Kamin an ist.
Lilly: Das stimmt. Der ganze Raum wird in ein warmes Licht gehüllt. Da fühlt man sich gleich viel wohler.
Karl: Deswegen liebe ich die Weihnachtszeit auch so sehr, weil da so viele Kerzen angezündet werden. Alles ist beleuchtet und sieht so gemütlich aus.
Pauli: Das stimmt. Ohne die vielen Lichter und Kerzen wäre es eine sehr dunkle und traurige Zeit.
Karl: Das erinnert mich an einen Bibeltext, in dem es auch um Licht, Dunkelheit und Weihnachten geht.
Lilly: Weihnachten? Hat Weihnachten denn auch etwas mit Licht zu tun?
Karl: O ja, sogar eine ganze Menge. Die Bibel redet an vielen Stellen darüber, dass Gott Licht ist, und dass deshalb die Menschen ohne Gott in der Finsternis sind. Sie haben keine Hoffnung, leben in Sünde und Streit und erkennen dabei häufig ihren eigenen Zustand nicht.
Pauli: Weil man im Dunkeln ja auch nichts sehen kann.
Karl: Genau. Aber Gott möchte nicht, dass die Menschen im Dunkeln bleiben, und deswegen kommt er selbst als das Licht in die dunkle Welt.
Lilly: Dann kam ja an Weihnachten das Licht zu den Menschen.
Karl: Richtig. Und damit auch die Hoffnung und der Trost. Und der Weg zu Gott war dadurch auch sichtbar.
Pauli: Dann waren die Menschen bestimmt sehr gerne in der Nähe von Jesus, so wie wir gerne im hell erleuchteten Salon sind, oder?
Karl: Manche tatsächlich. Sie kamen zu Jesus, weil sie erkannten, dass er Gott ist und ihnen das Licht brachte, nach dem sie sich gesehnt hatten. Aber viele Menschen hassten Jesus auch und blieben lieber in der Finsternis.
Lilly: Warum denn?
Karl: Erinnerst du dich noch an den Tag, wo wir in der Speisekammer waren? Da haben wir uns ja auch nicht gefreut, als plötzlich das Licht in die dunkle Speisekammer kam. Da wären wir auch lieber in der Finsternis geblieben.
Lilly: Das stimmt.
Pauli: Und du hast uns an dem Tag ja auch erzählt, dass es bei den Hirten genau so war, weil sie sündig waren und deshalb nicht mit Gott Gemeinschaft haben konnten.
Karl: Ganz genau. Und diese Menschen waren auch sündig und durch Jesus wurde ihnen das bewusst, weil er die Sünden ans Licht brachte.
Lilly: Aber ich dachte, alle Menschen sind sündig, dann hat er doch die Sünden von allen ans Licht gebracht, oder?
Karl: Das stimmt, aber es gibt immer zwei Möglichkeiten, wie man darauf reagieren kann. Den Einen taten ihre Sünden leid und sie baten Gott dafür um Vergebung. Und Gott vergab ihnen ihre Sünden, sodass sie keine Schuld mehr hatten, die sie von Gott trennte. Deswegen waren diese Menschen gerne bei Jesus. Aber die Anderen wollten sich nicht für ihre Taten entschuldigen, und deshalb störte sie Jesus, weil er ihnen immer nur zeigte, wie schlecht sie waren.
Lilly: Ach so.
Pauli: Aber jetzt lebt Jesus doch nicht mehr auf der Erde. Ist es dann wieder ganz dunkel?
Karl: Nicht ganz. Denn Jesus sagte einmal zu den Menschen, die ihm nachfolgten, dass sie das Licht der Welt seien. Und das ist bis heute so. Wenn ein Mensch Jesus liebt und ihm nachfolgt, dann scheint Gottes Licht in diesem Menschen und er ist ein Licht in dieser dunklen Welt – so wie Jesus damals. So gibt es immer noch viele kleine Lichter in dieser Welt.
Lilly: So wie die vielen Kerzen am Weihnachtsbaum.
Karl: (lacht) So kann man das vielleicht vergleichen. Und vielleicht können uns die Kerzen jedes Mal daran erinnern, dass wir ein Licht in dieser Welt sind.